CHARMANTE LIEBESGESCHICHTE
London, 1946. Die junge, erfolgreiche Schriftstellerin Juliet (Lily James) erhält Post von der Kanalinsel Guernsey. Farmer Dawsey (Michiel Huisman) bittet sie, ihm bei der Suche nach einem seltenen Buch zu helfen. Daraus ergibt sich ein reger Briefwechsel und so erfährt Juliet, dass es auf der Insel den Literaturverein „Guernseyer Freunde von Dichtung und Kartoffelschalenauflauf“ gibt. Dessen teils exzentrische Mitglieder haben sich mit dem Lesekreis über die schwere Zeit während der deutschen Besatzung gerettet. Obwohl weder ihr Verlobter, noch ihr Verleger sonderlich begeistert sind, fährt Juliet spontan nach Guernsey. Sie plant, einen Artikel über den ungewöhnlichen Buchclub und sein Geheimnis zu schreiben.
MACHART
Das nächste Reiseziel steht fest: Cornwall und Devon; weil ein Dreh auf der echten Insel Guernsey logistisch zu aufwändig gewesen wäre, musste die Filmcrew an die Südküste des britischen Festlandes ausweichen. Und ach, ist das schön da! Grüne Steilküsten, verwunschene Gärten und Kopfsteinpflasterwege unter rauschenden Laubbäumen. Genau die richtige Umgebung für eine romantische Liebesgeschichte. Die Atmosphäre ist very british und so gemütlich wie eine Teatime bei Familie Crawley. Überhaupt, Downton Abbey: Ein Vergleich drängt sich auf, denn bei „Deine Juliet“, so der etwas lahme deutsche Titel, macht gefühlt der halbe Cast der ITV-Serie mit. Neben Lilly James als Titelheldin, spielen noch Jessica Brown Findlay, Matthew Goode und Penelope Wilton mit. Da die letzte „Downton Abbey“-Folge schon eine Weile her und der oft angekündigte Kinofilm noch nicht in Sicht ist, kommt dieser nette Ersatz gerade recht, die schlimmsten Entzugserscheinungen zu mildern.
FAZIT
„The Guernsey Literary and Potato Peel Pie Society“, so der komplizierte Originaltitel, ist alles in einem: Liebes-, Kriegs- und Kriminalgeschichte. Dennoch plätschern die 124 Minuten ein bisschen zu harmlos dahin, größere Überraschungen gibt es nicht. Dafür ist es schön anzusehen und lehrreich: Wer wusste außerhalb Englands, dass „schon bald“ auch „in two shakes of a lamb’s tail“ heißt? ?
Two flaps of a rabbit’s ear zum Beispiel, pffff!
Two shakes of a lamb’s tail.
Die Lobi AG fragt, wie es denn bitteschön sonst heissen soll?