HOPE
„Håp“, so der Originaltitel, startet mit knapp zwei Jahren Verspätung in den deutschen Kinos. Die norwegisch-schwedische Produktion gewann mehrere Preise, war unter anderem für den Oscar nominiert.
Anja und Tomas leben in einer Patchwork-Familie: drei gemeinsame Kinder, drei Kinder aus Tomas erster Ehe. Die Beziehung zwischen der jüngeren Choreografin und dem Theaterregisseur wird auf eine harte Probe gestellt, als bei Anja kurz vor Weihnachten ein lebensgefährlicher Hirntumor festgestellt wird.
Genau so fühlt es sich an, wenn plötzlich die katastrophalen Nachrichten niederprasseln und alles aus den Fugen gerät. In den ohnehin unwirklich erscheinenden Tagen „zwischen den Jahren“ begleitet der Film die Familie nach einem Todesurteil aus dem Nichts. Anja geht durch ein Wechselbad der Gefühle, lang gemiedene Aussprachen werden geführt, unterdrückte Gefühle gelangen an die Oberfläche.
Mit „Hope“ kommt ein berührender Film für Erwachsene in die Kinos. Harte Kost, und das ausgerechnet im zweitschlimmsten Monat des Jahres (the winner is January). Maria Sødahl erzählt die Geschichte ihrer eigenen Krankheit ohne jeden Schnickschnack, mit leisem Humor und großer Ehrlichkeit. Neben der souveränen Regie beeindrucken vor allem die beiden Hauptdarsteller Andrea Bræin Hovig und Stellan Skarsgård. „Hope“ lässt das Ende offen und bleibt – der Titel deutet es an – hoffnungsvoll. Grandios.
INFOS ZUM FILM
Originaltitel „Håp“
Norwegen / Schweden 2019
125 min
Regie Maria Sødahl
Kinostart 25. November 2021
alle Bilder © Arsenal Filmverleih