DER GYMNASIAST

Kinostart 30. März 2023

„Mein Leben ist zu einem wilden Tier geworden, das mich beißt, wenn ich ihm zu nahe komme.“
Internatsschüler Lucas (niedlich: Paul Kircher) ist traumatisiert. Seit dem tödlichen Autounfall seines Vaters ist seine Familie von Trauer überwältigt. Als ihn sein Bruder Quentin einlädt, ein paar Tage nach Paris zu kommen, ändert sich für den 17-Jährigen alles. DER GYMNASIAST ist eine sehr persönliche Erzählung des Regisseurs Christophe Honoré, in dem er den frühen Tod seines eigenen Vaters verarbeitet.

L'art pour l'art

Erst mal das Positive: die Schauspieler! Allein Juliette Binoche (immer toll), Vincent Lacoste und Erwan Kepoa Falé sind Grund genug, sich die über zweistündige Trauerarbeit der Familie Ronis anzuschauen. Vor allem aber der junge Paul Kircher ist eine Entdeckung. Er trägt den Film, spielt authentisch und glaubwürdig den schwulen Teenager, dem der Boden unter den Füßen wegbricht. Beim Filmfestival von San Sebastian gab es dafür bereits einen Preis als bester Hauptdarsteller.

Und sonst? Großaufnahmen, Zeitraffer, wackelige Kamera: L’art pour l’art – der Film ist voller Kunstgriffe ohne tieferen Sinn. Mehr irritierend als erhellend ist eine Art gefilmtes Voiceover, in dem Lucas redundant in die Kamera spricht, was sich auch so durch die Handlung erschließt. Das lenkt vom Wesentlichen ab und erzeugt unnötige Längen. LE LYCÉEN – ein französisches Drama, vor allem wegen der Besetzung sehenswert.

INFOS ZUM FILM

Originaltitel „Le Lycéen“
Frankreich 2022
122 min
Regie Christophe Honoré

alle Bilder © Salzgeber

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