GOLDA – ISRAELS EISERNE LADY
Kippen und Kaffee. Die notorische Kettenraucherin Golda Meir war die erste Frau im israelischen Ministerpräsidialamt.
Ab 30. Mai 2024 im Kino
Am jüdischen Feiertag Jom Kippur, am 6. Oktober 1973, griffen Syrien und Ägypten Israel an, um die Golanhöhen und die Sinai-Halbinsel zurückzuerobern. Israels Armee war zunächst unvorbereitet, konnte jedoch durch US-Waffenlieferungen die Angriffe abwehren und rückte nahe Kairo und Damaskus vor. Unter Golda Meirs Führung gewann Israel zwar den Konflikt, doch Tausende bezahlten dafür mit ihrem Leben. Der Film zeigt die Gespräche Meirs mit ihren Top-Militärberatern und US-Außenminister Henry Kissinger (Liev Schreiber).
GOLDA ist ein klassischer Faktenfilm, ohne allzu viel Experimentierfreude inszeniert. Ein ordentlich gemachtes Geschichtsdrama, wie es sie dutzendfach gibt. Erst in der zweiten Hälfte wird der Film besser, vor allem weil er dann Meirs Geschichte aus einer etwas persönlicheren Perspektive erzählt.
Die größte Kritik: Regisseur Guy Nattiv vertraut nicht auf Helen Mirrens Schauspielkunst und vergräbt ihr Gesicht unter einer dicken Latexschicht. Als ob sich die Zuschauer auf Golda Meirs Kampf um Israel nur dann einlassen könnten, wenn die Schauspielerin das Aussehen des Originals bis in die letzte Falte imitiert. Höhepunkt des Mummenschanzes ist eine FORREST GUMP-artige Szene, in der die verkleidete Helen Mirren mit echten Archivaufnahmen verschmilzt. Gumminase und technische Spielereien lenken von der eigentlich spannenden Geschichte ab.
INFOS ZUM FILM
Originaltitel „Golda“
GB 2022
100 min
Regie Guy Nattiv
alle Bilder © Weltkino Filmverleih
Eine Meinung zu “GOLDA – ISRAELS EISERNE LADY”
Selten einen so missratenen Film gesehen. Ärgerlich vor allem deshalb, weil der Stoff eigentlich gut ist. Helen Mirren auch irgendwie nicht gut, was ungewöhnlich ist.