MUFASA: DER KÖNIG DER LÖWEN
Technisch beeindruckendes Prequel zum König der Löwen.
Ab 19. Dezember 2024 im Kino
Die Handlung kurz und knapp: Opa erzählt vom Krieg. Da Opa allerdings tot ist – vom ehemals besten Freund Scar ermordet – übernimmt der weise Affe Rafiki (der mit dem Stock) die Rolle des Erzählers. Seine Zuhörer: Simbas Tochter Kiara, das Warzenschwein Pumbaa und das Erdmännchen Timon.
Wer bis hierhin nicht folgen konnte, hat sowieso kein Interesse am LKU (Lion King Universe) und wird sich auch dieses Prequel zum Remake des Zeichentrick-Klassikers „Der König der Löwen“ schenken. Wäre das ein Fehler? MUFASA besticht vor allem technisch: Das fotorealistische Afrika sieht fantastisch aus, die Renderfarmen müssen monatelang geglüht haben. Besonders die Actionszenen im und unter Wasser (von denen gibt es gleich mehrere) beeindrucken. Und der Voice-Cast ist zumindest im Original erlesen: Donald Glover, Seth Rogen, Mads Mikkelsen und Beyoncé Knowles-Carter. Einerseits.
Andererseits hat sich in Hollywoodmusicals eine Formelhaftigkeit eingeschlichen, die langsam ermüdet. Die Songs sind zwar gewohnt catchy – komponiert hat sie der unvermeidliche Lin-Manuel Miranda – doch sie wirken wie Fremdkörper. Eben wurde noch um Leben und Tod gekämpft, da wird die Handlung von einer Musicalnummer unterbrochen, die so auch ins Starlight Express Theater in Bochum passen würde.
Vielleicht sollte man das Ganze mit Kinderaugen sehen: Für die jungen Zuschauer sind die comic-relieves Timon und Pumbaa vermutlich wahnsinnig lustig (Ältere könnten von der bemühten Dauerwitzigkeit schnell genervt sein) und die Abenteuer von Mufasa und Taka aufregend und spannend. MUFASA: DER KÖNIG DER LÖWEN ist ein technisch hervorragend gemachter Familienfilm, der rechtzeitig zu Weihnachten für große Augen sorgen dürfte.
Originaltitel „Mufasa: The Lion King“
USA 2024
118 min
Regie Barry Jenkins
alle Bilder © The Walt Disney Company Germany