Der Brutalist

DER BRUTALIST

Bauhaus- und Architekturfans aufgepasst: DER BRUTALIST ist nicht nur ein vielschichtiges Drama, sondern auch ein Einblick in die Gedankenwelt eines visionären Architekten.

Ab 30. Januar 2025 im Kino

Kann sich noch jemand an die von Michael Haneke höchstpersönlich Shot-für-Shot nachgedrehte amerikanische Version seines Thrillers „Funny Games“ erinnern? In diesem Remake spielten Michael Pitt und ein gewisser Brady Corbet die mörderischen Teenager – und genau dieser Corbet kehrt nun, fast 20 Jahre später, als Regisseur des außergewöhnlichen Dramas DER BRUTALIST zurück.

Der Brutalist

DER BRUTALIST ist so etwas wie die Arthouse-Version eines Sergio Leone Films. Ähnlich episch – die Geschichte spielt in den Jahren 1947 bis 1980 – nur eben nicht im Stil eines Hochglanz-Hollywood-Dramas, sondern als realistischer Blick auf eine längst vergangene Zeit. Dabei greift der Film aktuelle Themen wie Sucht, Missbrauch und die Erfahrungen von Flüchtlingen auf.

Der Brutalist

Der jüdische Architekt László Toth (Adrien Brody) flieht aus Nachkriegseuropa nach Amerika, um sich dort mit seiner Frau Erzsébet (Felicity Jones) eine neue Existenz aufzubauen. Doch der sensible Künstler tut sich schwer: bittere Armut, kein Dach über dem Kopf und die Seele vom Krieg verletzt. Erst der wohlhabende Industrielle Harrison Lee Van Buren (Guy Pearce) bietet Toth mit einem Großprojekt die Chance, sein außergewöhnliches Talent unter Beweis zu stellen.

Der Brutalist

Adrien Brody is back. Nachdem er 2002 einen Oscar gewonnen hat, war seine Rollenauswahl oft mehr von der Gage und weniger der Qualität der Drehbücher bestimmt. In DER BRUTALIST ist er so gut wie lange nicht. Dass er die richtige Besetzung für einen vom Zweiten Weltkrieg und den Nazigräulen gebrochenen Künstler ist, hat er schon in „The Pianist“ bewiesen.

Der Brutalist

DER BRUTALIST überzeugt nicht nur schauspielerisch. Trotz eines vergleichsweise lachhaften Budgets von 6 Millionen US-Dollar schafft es Regisseur Corbet, ein perfektes Gleichgewicht zwischen Intimität und monumentaler Größe zu erzeugen. Dafür gab’s in Venedig den Silbernen Löwen für die Beste Regie. Dialoge, Kamera (gedreht wurde auf 70 mm), Ausstattung, Schnitt und Sound machen den Film zu einem Gesamtkunstwerk. Und selbst die Länge von 3 Stunden und 35 Minuten klingt schlimmer als sie ist – DER BRUTALIST ist keine Sekunde langweilig.

INFOS ZUM FILM

Originaltitel „The Brutalist“
USA 2024
215 min
Regie Brady Corbet

Der Brutalist

alle Bilder © Universal Pictures International Germany

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