
DER PINGUIN MEINES LEBENS
„Der Club der toten Dichter“ mit Pinguin.
Ab 24. April 2025 im Kino
Da geht man am Strand spazieren, entdeckt einen Pinguin in einer Öllache, reinigt ihn in der Badewanne – und schon hat man einen Freund fürs Leben. So ergeht es zumindest Tom Mitchell. Der zynische Brite unterrichtet Mitte der 1970er-Jahre Englisch und Sport an einem Internat in Argentinien.

Es sind unruhige Zeiten: Menschen verschwinden, Bomben explodieren, die Militärdiktatur verbreitet Angst und Schrecken. Doch Mitchell beschließt, den Pinguin mit in seine Schule zu nehmen, und tauft ihn Juan Salvador. Und wie jeder weiß: Hat ein Tier erst einmal einen Namen, ist es für immer als Freund aktiviert – nicht nur laut LOBI AG. Juan Salvador wird für Tom und seine Schüler zum Vertrauten. Pinguine sind schließlich nicht nur elegant gekleidet, sondern auch ausgezeichnete Zuhörer.

Dank Juan Salvador, erzieht Tom seine lernschwachen Schüler ganz nebenbei zu besseren Menschen. Hier bleibt der Film ein wenig an der Oberfläche – die Schüler wirken über weite Strecken wie bloße Staffage. Nebenbei verarbeitet Tom seinen eigenen Kummer, hilft seiner Haushälterin, ihre vom Militärregime verschleppte Tochter zu retten, und findet dennoch Zeit für ausschweifende Partywochenenden mit seinem finnischen Kollegen in den Nachtclubs Uruguays.

Tierfilm, Charakterstudie, Coming-of-Age-Drama, Politthriller: Immer wenn es zu viel zu werden droht, kriegt der Film elegant die Kurve. Das liegt vor allem an Steve Coogan. Seine Figur ist wunderbar zynisch, very British – und zugleich liebenswert.
Trotz hohem Niedlichkeitsfaktor bleibt DER PINGUIN MEINES LEBENS erstaunlich kitschfrei. Ein Film für Herz und Kopf, rechtzeitig zum Weltpinguintag am 25. April im Kino.
INFOS ZUM FILM
Originaltitel „The Penguin Lessons“
UK / Spanien 2024
110 min
Regie Peter Cattaneo

alle Bilder © TOBIS