Wunderschöner

WUNDERSCHÖNER

Wunderschöner

WUNDERSCHÖNER

Ein Film über toxische Männlichkeit und weibliche Selbstbestimmung? Klingt trocken, ist aber WUNDERSCHÖNER – die gelungene Fortsetzung von Karoline Herfurths Erfolgsfilm „Wunderschön“.

Ab 13. Februar 2025 im Kino

Finanzsenator Philipp betrügt seine Frau Nadine mit einer Prostituierten, Tochter Lilly verwechselt „bauchfrei“ mit „emanzipiert“, und Julie wird von ihrem neuen Chef bedrängt. Männer sind Schweine, Frauen müssen zusammenhalten – und Reden hilft! Das wissen auch Sonja und Milan, die versuchen, ihre Beziehung durch eine Paartherapie zu retten.

Wunderschöner

WUNDERSCHÖNER verpackt seine Botschaften in einer süßen Komödie. Zwischen pointierten Dialogen und berührenden Momenten gelingt Herfurth die Gratwanderung zwischen Unterhaltung und gesellschaftlicher Relevanz. Der Kampf der Geschlechter um „Safe Spaces“ und persönliche Grenzen kommt natürlich nicht ohne Klischees aus, klar – schließlich soll der Film auch dem Mainstream gefallen.

Wunderschöner

Dass WUNDERSCHÖNER so gut funktioniert, ist der souveränen Regie Herfurths und ihrem spielfreudigen Cast zu verdanken. Anneke Kim Sarnau, Emilia Schüle, Friedrich Mücke und natürlich Herfurth selbst – allesamt Profis, die wissen, wie man den Ball in der Luft hält. Besonders herausragend: Nora Tschirner sorgt schön sarkastisch für einige der besten Szenen.

Wunderschöner

Ob das Ganze allerdings 132 Minuten lang sein muss? Geschmackssache. Eine halbe Stunde weniger hätte dem Film sicher nicht geschadet und ihn noch knackiger gemacht.

Hat das Herz am rechten Fleck: WUNDERSCHÖNER – eine Komödie mit Tiefgang.

INFOS ZUM FILM

Deutschland 2024
132 min
Regie Karoline Hergurth

Wunderschöner

alle Bilder © Warner Bros. Pictures Germany

JETZT ZUM NEWSLETTER ANMELDEN

Sad Jokes

SAD JOKES

Sad Jokes

SAD JOKES

SAD JOKES - Fabian Stumms zweiter Spielfilm ist eine unaufgeregte Dramödie mit tollem Cast.

Ab 12. September 2024 im Kino

Wie nennt man einen traurigen Kaffee? Depresso.

Regisseur Joseph (gespielt von Fabian Stumm) plant eigentlich, eine Komödie zu drehen. Doch mit Kalauern wie diesem wird das nichts. Kein Wunder, dass sein Produzent Gero (Godehard Giese) wenig begeistert ist. Aber wie soll man auch lustig sein, wenn das eigene Leben so kompliziert ist?

Sad Jokes

Joseph ist schwul und zieht mit seiner besten Freundin Sonya (Haley Louise Jones) den gemeinsamen Sohn groß. Während der Regisseur und Drehbuchautor an seinem nächsten Projekt arbeitet, kämpft Sonya mit einer schweren Depression, die sie zu einem Klinikaufenthalt zwingt. Und dann ist da noch Ex-Freund Marc (Jonas Dassler), der auch drei Jahre nach der Trennung weiterhin in Josephs Gedanken herumspukt.

Sad Jokes

Komplizierte Familienstrukturen und psychische Probleme müssen nicht automatisch großes Drama bedeuten. SAD JOKES behandelt schwierige Themen auf unaufgeregte Weise, ohne dabei in Betroffenheit zu verfallen. Regisseur Stumm verlässt sich wie schon bei seinem ersten Film KNOCHEN UND NAMEN auf ein eingespieltes Ensemble und seine erprobte Crew. Die hervorragende Kamera mit ihren symmetrisch kadrierten, langen Einstellungen hat erneut Michael Bennet geführt. In kleinen und großen Rollen sind wieder Marie-Lou Sellem, Anne Haug, Knut Berger und Anneke Kim Sarnau mit dabei.

Fabian Stumm wirft in seiner Komödie mit dramatischen Elementen einen scharfsinnigen Blick auf die Absurditäten und Spannungen des Lebens. SAD JOKES ist eine poetische und ganz ungewohnte Tragikomödie mit einem herausragenden Ensemble. Sehenswert.

INFOS ZUM FILM

Deutschland 2024
96 min
Regie Fabian Stumm

Sad Jokes

alle Bilder © Salzgeber

JETZT ZUM NEWSLETTER ANMELDEN

Sweethearts

Franny stolpert verpeilt durchs Leben und leidet außerdem unter heftigen Panikattacken. Mel – wie Gibson – ist das komplette Gegenteil: eine toughe, alleinerziehende Mutter, die weiß, wo’s lang geht. Mit dem Raub einer Diamantenkette will sie sich und ihrer Tochter endlich ein besseres Leben ermöglichen. Doch der Überfall geht schief: Aus einer Notsituation heraus nimmt Mel ausgerechnet die durchgeknallte Franny als Geisel. Anfangs noch schwer genervt, gewöhnen sich die Frauen bald aneinander und werden sogar Freundinnen. Stockholmsyndrom heißt das wohl. Doch zum Girlbonding bleibt nicht viel Zeit: Von der Polizei und einer Horde Gangster gejagt, wird die Situation für die beiden immer brenzliger.

Regisseurin Karoline Herfurths zweiter Langfilm. Steht sie dann noch unter Welpenschutz? Am sehr, sehr, sehr konstruierten Drehbuch trägt sie jedenfalls Mitschuld. Das unausgegorene Werk hat sie zusammen mit Monika Fäßler verfasst.

Sweethearts will/soll wohl eine Hommage an Thelma und Louise sein. Geglückt ist das nicht, denn der Film wirkt wie eine harmlose, etwas unbeholfen inszenierte Folge einer ZDF-Vorabendserie. Dazu passt der uninspirierte TV-Look. Im Jahr 2019 darf man sich wundern: Haben Babylon Berlin, Bad Banks, Dark und andere visuell aufregende deutsche Produktionen denn gar keine Spuren hinterlassen?

FAZIT

Bei allem Gemeckere: Karoline Herfurth kann richtig gut Schauspieler inszenieren, jedenfalls andere. Sie selbst nervt mit ihrer schnappatmenden Überdrehtheit gehörig. Hannah Herzsprung, Frederick Lau, Anneke Kim Sarnau, Ronald Zehrfeld, Katrin Sass – tolle Schauspieler in einer mittelmäßigen Komödie.

Deutschland 2018
107 min
Regie Karoline Herfurth
Kinostart 14. Februar 2019