Die leisen und die großen Töne

DIE LEISEN UND DIE GROSSEN TÖNE

Die leisen und die großen Töne

DIE LEISEN UND DIE GROSSEN TÖNE

Danke Frankreich, für einen unterhaltsamen Film, der seine Zuschauer ernst nimmt.

Ab 26. Dezember 2024 im Kino

DIE LEISEN UND DIE GROSSEN TÖNE ist nicht nur traurig, lustig und herzerwärmend, sondern auch herrlich kompakt. Alles, was nicht nötig ist, wird auch nicht gezeigt. Vom deutschen oder US-amerikanischen Kino ist man da abgestumpft: Bereits Gezeigtes wird oft genug nochmals von den Figuren erklärt. Hier ganz anders: Etwas deutet sich an – Schnitt – die nächste Szene zeigt die Folgen. Es ist wirklich erstaunlich, wie gut die Kunst des Weglassens funktioniert. Entweder war hier ein hochbegabter Cutter am Werk oder ein Regisseur, der genau weiß, was er tut. Oder beides.

Die leisen und die großen Töne

Thibaut (Benjamin Lavernhe) ist ein weltberühmter Dirigent, der in den größten Konzerthallen auftritt. Als er an Leukämie erkrankt und einen Knochenmarkspender benötigt, erfährt er überraschend, dass er adoptiert wurde und einen jüngeren Bruder hat. Jimmy (Pierre Lottin) lebt ein völlig anderes Leben: Er arbeitet in der Kantine einer von der Schließung bedrohten Fabrik. Zwei Welten treffen aufeinander, doch die beiden Brüder teilen eine tiefe Leidenschaft: die Liebe zur Musik.

Die leisen und die großen Töne

Entscheidend sind die Gene: Während Thibauts (nicht blutsverwandte) Schwester so unmusikalisch wie ein Stück Holz ist, steckt in den bei der Geburt heimlich getrennten Brüdern das Potenzial zum Maestro. Regisseur Emmanuel Courcol zeigt, dass soziale Unterschiede unwichtig werden, wenn es um das Leben und die (Bruder-)Liebe geht. DIE LEISEN UND DIE GROSSEN TÖNE ist ein verspielter und optimistischer Film. Nicht alles ist plausibel, aber es funktioniert federleicht und mit Anmut – typisch französisch eben.

Die leisen und die großen Töne

Deshalb kurz und knapp und weihnachtlich das Urteil: Die Tragikomödie DIE LEISEN UND DIE GROSSEN TÖNE ist eines der schönsten Feel-Good-Movies des Jahres.

Originaltitel „En fanfare“
Frankreich 2024
103 min
Regie Emmanuel Courcol

Die leisen und die großen Töne

alle Bilder © Neue Visionen Filmverleih

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EIN LEBEN FÜR DIE MENSCHLICHKEIT - ABBÉ PIERRE

EIN LEBEN FÜR DIE MENSCHLICHKEIT – ABBÉ PIERRE

EIN LEBEN FÜR DIE MENSCHLICHKEIT - ABBÉ PIERRE

EIN LEBEN FÜR DIE MENSCHLICHKEIT – ABBÉ PIERRE

Güte hat ein Gesicht. Der bei uns wenig bekannte Bruder Abbé ist in Frankreich so etwas wie ein Nationalheiliger.

Ab 04. Juli 2024 im Kino

EIN LEBEN FÜR DIE MENSCHLICHKEIT - ABBÉ PIERRE

Menschen wie ihn (oder die 1997 verstorbene Mutter Theresa) gibt es heute nicht mehr. Ein Gutmensch, durch und durch. Und das ist nicht abfällig gemeint, denn der französische Priester und Kapuziner Abbé Pierre hat in seinem Leben unzähligen Menschen in Not geholfen, ganz uneigennützig, nur von christlicher Nächstenliebe getrieben.

EIN LEBEN FÜR DIE MENSCHLICHKEIT - ABBÉ PIERRE

Zwischentitel – der Film. Selten gab es mehr „3 Monate später“ oder „2 Jahre später“-Einblendungen wie hier. Das ist dann auch das größte Manko des chronologisch und viel zu detailliert nacherzählten Biopics: sein Unvermögen, Dinge wegzulassen. Der erste Teil, der während des Zweiten Weltkrieges spielt, ist der interessantere. Man spürt das Leiden der Soldaten, die Figuren durchleben echte Qualen. Der zweite Teil wirkt dagegen zäher und bleibt durch das Abhandeln zu vieler Ereignisse oberflächlich. Abbé Pierre (Benjamin Lavernhe) vollbringt eine gute Tat nach der anderen –  ein Mann ohne Fehler und Schwächen; das macht es schwierig, eine Bindung zu ihm aufzubauen. Sehenswert ist EIN LEBEN FÜR DIE MENSCHLICHKEIT – ABBÉ PIERRE vor allem wegen der tollen Kamera und wegen des Hauptdarstellers. Benjamin Lavernhe überzeugt genauso als junger Mann, wie auch als über 90-jähriger Greis.

EIN LEBEN FÜR DIE MENSCHLICHKEIT - ABBÉ PIERRE

Diejenigen, die das Leben und Werk des berühmten Kirchenmannes schon kennen, werden durch das episodenhaft erzählte Biopic kaum Neues erfahren. Für alle anderen ist der Film über den 2007 verstorbenen Gründer der Obdachenlosenhilfe „Emmaus“ eine erhellende Geschichtslektion mit ein paar Längen.

INFOS ZUM FILM

Originaltitel „L’Abbé Pierre – Une vie de combats“
Frankreich 2023
138 min
Regie Frédéric Tellier

EIN LEBEN FÜR DIE MENSCHLICHKEIT - ABBÉ PIERRE

alle Bilder © Splendid Film

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