KANDAHAR

KANDAHAR

Ab 17. August 2023 im Kino

Zurück in die 90er-Jahre mit Gerard Butler. KANDAHAR ist ein Kriegsfilm von vorgestern.

Tom Harris (Gerard Butler) arbeitet als verdeckter CIA-Agent für hoch komplizierte Spezialeinsätze. Nachdem er im Iran eine unterirdische Atomanlage in den Boden sprengt und kurz darauf enttarnt wird, setzt er sich nach Afghanistan ab. Dort sind ihm nicht nur die Taliban, sondern die halbe iranische Armee und ein garstiger Killerspion auf den Fersen.

Nicht besonders mitreißend

Krieg wie gehabt: Hier die Generäle, die aus dem Hintergrund Befehle geben. Dort die Soldaten, die sich vor Ort die Hände schmutzig machen. Frauen haben in dieser Steinzeitwelt nichts verloren und tauchen höchstens am Telefon oder in Nebenrollen auf. Seit Winnetou hat sich nur die Wahl der Waffen geändert. Während sich früher Cowboys und Indianer mit Flinte und Pfeil und Bogen bekämpften, wird heute mit Maschinengewehr und Drohne gekillt.

KANDAHAR könnte locker 20 bis 30 Jahre alt sein. In den 90er und Nuller-Jahren standen für solche Filme Robert Redford oder (für die intellektuelleren Zuschauer) George Clooney vor der Kamera. Heute macht das Gerard Butler. Und der macht das, was er meistens macht: Den stoischen Haudrauf geben. KANDAHAR ist einer dieser Filme, die wahrscheinlich sehr kurz im Kino laufen und dann schnell bei einem Streaminganbieter landen. Das ist auch gut so, denn als Kriegsfilm ist er nicht besonders mitreißend und als Actionspektakel fehlt es ihm an Schauwert. Das Ganze ist vorhersehbar, nicht besonders glaubwürdig inszeniert und nur mäßig spannend. Kann man sich mal zu Hause anschauen, muss man nicht im Kino sehen.

INFOS ZUM FILM

Originaltitel „Kandahar“
USA 2023
119 min
Regie Ric Roman Waugh

alle Bilder © Leonine

Bad Spies

STELLENWEISE KOMISCH

Audrey (Mila Kunis), Anfang 30, jobbt als Kassiererin in einem Supermarkt. Ihre Laune ist eher mäßig, denn ihr langweiliger Freund Drew (Justin Theroux) hat gerade per SMS mit ihr Schluss gemacht. Als sie aber erfährt, dass ihr Ex nicht – wie behauptet – einen Podcast betreibt, sondern in Wahrheit ein CIA-Agent ist, wird ihr Leben auf den Kopf gestellt. Von Bösewichten niedergeschossen, bittet er sie mit letzter Kraft, eine kleine Statue nach Wien zu schaffen und sie dort einem mysteriösen „Vern“ zu übergeben.
Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Morgan (Kate McKinnon) macht sich Audrey auf den Weg nach Europa. Dort beginnt, verfolgt von Geheimdiensten und russischen Auftragskillern, eine wilde Katz-und-Maus-Jagd quer über den Kontinent.

MACHART

Hitchcock hat’s erfunden: Unbescholtener Normalbürger wird aus heiterem Himmel in die finstere Welt des Verbrechens katapultiert. Auslöser ist die Jagd nach irgendeinem bedeutungslosen Objekt: dem klassischen McGuffin, in diesem Fall ein USB-Stick.

„Bad Spies“ lebt vom Kontrast zwischen überraschend gut gemachten Action- und teils absurden Comedyszenen. Aber der Film hat Längen. Gerade die eigentlich komischen Szenen finden oft schlicht kein Ende. Da juckt es einen, die Schere anzusetzen.

Die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellerinnen stimmt, besonders Kate McKinnon überzeugt. In Nebenrollen glänzen unter anderem Hasan Minhaj und Sam Heughan als nicht ganz so clevere Agenten, sowie die immer tolle Gillian Anderson als toughe Geheimdienstchefin.

„Bad Spies“ ist von allem ein bisschen: harter Actionfilm, „beste-Freundinnen“-Road-Trip und komplett überdrehte Komödie. Das sind im Grunde keine schlechten Zutaten, nur will es sich in diesem Fall nicht so recht zusammenfügen und lässt den Film oft aus der Balance geraten.

FAZIT

Ganz unterhaltsam. Kürzungen hätten gutgetan, besonders gegen Ende wird’s ermüdend.

USA, 2018
Regie Susanna Fogel
117 min
Kinostart 30. August 2018