In Paris, nur wenige Schritte voneinander entfernt, leben die beiden Mittdreißiger Rémy (François Civil) und Mélanie (Ana Girardot) Tür an Tür, ohne etwas davon zu ahnen. Die zwei wären eigentlich das perfekte Paar, denn sie werden von ganz ähnlichen Problemen gequält: Er findet nachts keine Ruhe, sie ist immer müde. Gestörter Schlafrhythmus ist zwar zentrales Thema, doch zugleich nebensächlich – im Kern geht es in „Einsam Zweisam“ um zwei gebrochene, unglückliche Menschen und deren Versuch, ins Leben zurückzukehren.
Regisseur Cédric Klapisch („L’auberge espagnole“) erzählt in seinem liebenswert unaufgeregten Beziehungsdrama von unerfüllter Sehnsucht im Zeitalter der sozialen Medien. Die Wege von Rémy und Mélanie kreuzen sich im Laufe der Geschichte immer wieder – doch nichts geschieht. Einmal sitzen sie sogar ahnungslos in der U-Bahn direkt nebeneinander. Da möchte man fast eingreifen und dem Glück endlich auf die Sprünge helfen. Aber Klapisch hat keine Eile, nimmt sich viel Zeit, seine Charaktere auszuloten. Selbst in der Stadt der Liebe und im Zeitalter der unbegrenzten digitalen Möglichkeiten führt am Ende doch der Zufall zum Happy End.
FAZIT
„Einsam Zweisam“ ist ein melancholischer, entschleunigter Film mit zwei hervorragenden Hauptdarstellern.
Originaltitel „Deux Moi“
Frankreich / Belgien 2019
110 min
Regie Cédric Klapisch
Kinostart 19. Dezember 2019