Der krebskranke Nabil wird nach 15 Jahren aus dem Gefängnis entlassen. Vor seinem Tod plant er noch, von seinem früheren Partner Ivo das Geld vom letzten Überfall zu kassieren. Damit will er wenigstens seiner Exfrau Cora eine Zukunftsperspektive bieten. Was er nicht weiß: Cora hat eine 17-jährige Tochter und Nabil ist der Vater. Um die verlorene Zeit aufzuholen, machen sich Vater und Tochter gemeinsam auf eine abenteuerliche Reise nach Berlin.
Kida Ramadan präsentiert mit „In Berlin wächst kein Orangenbaum“ seine erste Regiearbeit. Der vor allem aus der Serie „4 Blocks“ bekannte Schauspieler hat dafür ein beeindruckendes Ensemble um sich versammelt. Eine weise Entscheidung, denn Ramadan selbst ist als Schauspieler nicht gerade ein Meister seines Fachs. Als „Type“ oft ein Gewinn in Nebenrollen, gelangt er als Hauptdarsteller schnell an seine mimischen Grenzen. Die aufgesagten Dialoge klingen immer ein wenig auswendig gelernt und Emotionen wie Wut, Freude, Ärger und Trauer werden von ihm mit ein und demselben Gesichtsausdruck gespielt. Regisseur Ramadan scheint sich dessen bewusst zu sein und hat deshalb dem Schauspieler Ramadan mit dem „European Shooting Star“ Emma Drogunova und der wie immer ausgezeichneten Anna Schudt zwei starke Frauen an die Seite gestellt. Die Nebenrollen sind mit Tom Schilling, Frederick Lau und Stipe Erceg prominent besetzt.
FAZIT
Obwohl es im Drehbuch von konstruierten Zufällen und Unwahrscheinlichkeiten wimmelt, ist Ramadan immerhin ein atmosphärisch stimmiger kleiner Film geglückt.