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Robin Wright und Tom Hanks - Das Traumpaar ist zurück! Während sich die Gen Z fragt: „Hä? Wright und Hanks - Diggi, wer ist das? Und warum Traumpaar?“, werden sich Boomer sofort an „Forrest Gump“ erinnern.

Ab 12. Dezember 2024 im Kino

HERE ist ein filmisches Experiment, in dem die Geschichte von – ja was eigentlich? – einem Fleckchen Erde in Amerika erzählt wird. Auf diesem wenige Quadratmeter großen Stück Land passieren über die Jahrtausende allerhand Dinge, bis es Ende des 19. Jahrhundert bebaut wird. Der Großteil des Films konzentriert sich auf die Geschichte der Bewohner dieses Hauses bis in die Gegenwart.

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Im Zentrum der Handlung steht das von Tom Hanks und Robin Wright gespielte Paar Richard und Margaret Young. Collagenhaft aneinandergereiht, zeigt der Film bedeutende Momente aus deren Leben. Dafür wurden die beiden Schauspieler in einigen Szenen digital verjüngt. Das sieht trotz galoppierender AI-Entwicklung immer noch falsch und creepy aus. Vergangenheit und Gegenwart durchdringen sich in HERE, der auf Richard McGuires gleichnamiger Graphic Novel aus dem Jahr 2014 basiert. Das Besondere: Der ganze Film ist in einer einzigen fest eingerichteten Kameraeinstellung gedreht. Eine Idee, die der Comic vorgibt, die auf der Leinwand aber nur bedingt funktioniert.

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Robert Zemeckis gehört zu den außergewöhnlichsten Filmemachern der USA. Mit „Zurück in die Zukunft“, „Contact“ und natürlich „Forrest Gump“ feierte er große Erfolge. Ein Regisseur, der etwas wagt und vor allem immer wieder bahnbrechende Tricktechnik in seinen Filmen einsetzt. In HERE allerdings erstickt die ungewöhnliche Filmidee unter den visuellen Spielereien und einer dicken Zuckerschicht. Da wird der Begriff „Kitsch“ ganz neu definiert. Besonders die Rückblenden in die Zeit der amerikanischen Ureinwohner – inklusive hüpfender Rehe und niedlicher Eichhörnchen – wirken wie aus einem schlecht gemachten Lehrfilm für Vorschüler.

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Es gibt zwar immer wieder gute Momente, vor allem wenn Paul Bettany als der Vater von Tom Hanks ein bisschen Humor in die Angelegenheit bringt, aber insgesamt funktioniert das nicht. Man ahnt nur, dass sich in diesem Wirrwarr angerissener Familiengeschichten irgendwo ein oder mehrere gute Filme versteckt haben.

Originaltitel „Here“
USA 2024
105 min
Regie Robert Zemeckis

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alle Bilder © DCM

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DAS STARKE GESCHLECHT

Kinostart 26. Mai 2022

Männer haben’s schwer, nehmen’s leicht
Außen hart und innen ganz weich

Zugegebenermaßen kein besonders origineller Ansatz, den 80er-Jahre-Hit für eine Filmkritik über einen Männerfilm zu zitieren. Aber hat Herbert Grönemeyer damals nicht schon alles Wissenswerte über das starke Geschlecht in seinem Lied gesagt?

Der Ablauf ist immer der gleiche: acht Männer – alle sitzen vor neutral schwarzem Hintergrund – werden in Einzelinterviews zu ihrer Sexualität befragt. Dazu müssen sie zunächst einen Text lesen, in dem andere Männer (anonym befragt) über ihre sexuellen Wünsche und Erlebnisse berichten. Da geht es unter anderem um Vergewaltigungsfantasien, Unterwerfung und Ähnliches. Ein Zwitter aus Dokumentarfilm und Versuchsanordnung: Die Kamera zeigt zunächst die Reaktion der acht Männer auf das Gelesene. Danach tragen sie den Text vor und werden anschließend vom Regisseur (der nur als Stimme aus dem Off zu hören ist) zu ihren eigenen Erfahrungen befragt. Unsicher, was Frauen wirklich wollen, sind sie alle, so viel sei schon mal gespoilert.

Ein leichter Beigeschmack von „bisschen zu gespielt“ stellt sich zwischendurch ein. Die Redner sind ungewöhnlich souveräne Selbstdarsteller, die sich ohne viele „ähs“ in druckreifer Sprache ausdrücken können. Eine Googlesuche ergibt: alle acht Männer sind entweder Schauspieler, Regisseure, Autoren oder zumindest medienerfahren. Möglicherweise fanden sich schlicht keine verunsicherten Normalos, die das Ausloten ihrer männlichen Seele in verständliche Worte fassen konnten.

Interessant wäre zu erfahren, wer sich für diesen Film ein Kinoticket kauft: Mehr Männer oder mehr Frauen? Es werden hoffentlich viele sein. Endlich mal eine Dokumentation, die keine Drohnenflüge über exotische Landschaften oder das Paarungsverhalten ausgestorbener Pandabären zeigt, sondern ein aufschlussreiches Experiment wagt. Das sollte an der Kinokasse belohnt werden.

INFOS ZUM FILM

Deutschland 2021
102 min
Regie Jonas Rothlaender

alle Bilder © missingFILMs