Münter & Kandinsky

MÜNTER & KANDINSKY

Münter & Kandinsky

MÜNTER & KANDINSKY

Die Liebesbeziehung zwischen der jungen Kunststudentin Gabriele Münter und dem verheirateten, elf Jahre älteren Russen Wassily Kandinsky ist Thema des außergewöhnlich gut gemachten Films von Marcus O. Rosenmüller.

Ab 24. Oktober 2024 im Kino

Gabriele Münter und Wassily Kandinsky waren von 1902 bis 1914 ein Paar. Münter, eine talentierte Malerin, inspirierte Kandinsky, gemeinsam waren sie Wegbereiter des Expressionismus. Ihre Beziehung war in jeder Hinsicht fruchtbar, künstlerisch und romantisch, doch Spannungen und Kandinskys Suche nach neuen Ausdrucksformen führten zur Trennung. Münters Einfluss auf sein Werk bleibt bis heute unbestritten.

Münter & Kandinsky

MÜNTER & KANDINSKY ist mehr als ein typisches Biopic. Es ist vor allem das Porträt einer Frau im Schatten eines berühmten Mannes. Während er Erfolge feiert, bleibt ihr (wiedermal) die große Anerkennung verwehrt. Wenn heutzutage von den Gründern der Künstlervereinigung „Der Blaue Reiter“ gesprochen wird, fallen meist nur die Namen von Franz Marc und Wassily Kandinsky, obwohl Gabriele Münter maßgeblich beteiligt war.

Münter & Kandinsky

1942, Gabriele Münter versteckt Kandinskys Bilder, vor der Tür stehen die Nazis auf der Suche nach entarteter Kunst. Von dort springt die Handlung vierzig Jahre zurück. Der Film beginnt beinahe konventionell, erst nach und nach entfaltet sich eine bildliche Pracht, die den Stil der damaligen Avantgarde widerspiegelt. Endlich mal ein Film über Maler, in dem deren Schaffensprozess mindestens so viel Aufmerksamkeit bekommt, wie ihr Liebesleben. Namche Okons Kamera überträgt die Farben und Formen der Kunstwerke eindrucksvoll auf die Leinwand. Originalgemälde und ein ausgefeiltes Kostümbild, das auf Originalfotos von Gabriele Münter basiert, machen MÜNTER & KANDINSKY visuell herausragend.

Münter & Kandinsky

Jazzmusik als Soundtrack hört sich zunächst unpassend an, setzt aber einen modernen Akzent und passt erstaunlich gut in die Welt der Schwabinger Bohème des beginnenden 20. Jahrhunderts. Neben Vladimir Burlakov beeindruckt Vanessa Loibl mit ihrer energischen Darstellung der jungen, ambitionierten Frau, die für ihre Kunst und Liebe kämpft. MÜNTER & KANDINSKY ist ein hervorragend gemachtes Porträt der Beziehung zwischen zwei eigenwilligen Künstlern. Sehenswert.

INFOS ZUM FILM

Deutschland 2024
125 min
Regie Marcus O. Rosenmüller

Münter & Kandinsky

alle Bilder © Camino Filmverleih

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PETER VON KANT

Kinostart 22. September 2022

François ❤️ Rainer Werner. Nach der kongenialen Verfilmung des Fassbinder-Theaterstücks „Tropfen auf heiße Steine“ (2000) feierte in diesem Jahr Ozons Interpretation des 1972 entstandenen Films „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“ Premiere bei der Berlinale.

Peter von Kant ist ein erfolgreicher Filmregisseur und ein echtes Scheusal. Seinen stummen Diener und Assistenten Karl behandelt er wie Dreck. Eines Tages lernt er den jungen Amir kennen. Peter verliebt sich unsterblich in den sexy 24-Jährigen. Er will Amir eine Karriere im Filmgeschäft ermöglichen, lädt ihn ein, bei sich zu wohnen. Neun Monate später ist aus dem schüchternen Jungen ein manipulativer, launischer Star geworden, der sich bald darauf von Peter trennt. Der Regisseur leidet.

„Peter von Kant“ ist ein echter Ozon – stilsicher, artifiziell und ungewöhnlich. Anders als in Fassbinders Film ist hier die Titelrolle männlich besetzt. Das beschert der Geschichte vom cholerischen Filmregisseur eine neue Ebene, denn Peter von Kant ist ganz offensichtlich dem echten Fassbinder nachempfunden. Hanna Schygulla, die auch im Original mitspielt, hat hier einen Gastauftritt als Mutter des Regisseurs. Die Titelrolle ist mit Denis Ménochet besetzt, der bereits zweimal für Ozon vor der Kamera stand.

Dramatisches Theater: François Ozon hat ein etwas zu wortreiches (weniger euphemistisch: geschwätziges), aber ausgezeichnet gespieltes Kammerspiel inszeniert.

INFOS ZUM FILM

Originaltitel „Peter von Kant“
Frankreich 2021
84 min
Regie François Ozon

alle Bilder © MFA+ FilmDistribution

Safari – Match me if you can

NO MATCH

Die Datingwelt hat sich in den letzten Jahren neu erfunden: Augenkontakt war gestern, jetzt gibt’s „matchen“ auf Safari. Und da will die Realität gepimpt werden: zum Beispiel Harry. Der ist eigentlich Busfahrer, gibt sich aber als weltgewandter Flugkapitän aus. Dank dieser erfundenen ID kriegt er die  junge „Influencerin“ Lara rum – denn Frauen stehen total auf Uniform, das ist bekannt…
Davids Problem lässt sich nicht so einfach lösen: mit Mitte 20 ist er immer noch Jungfrau.  Er würde zwar gerne, aber dummerweise kommt er schon bei der leisesten Berührung. Faktisch hatte er also noch nie „echten“ Sex. Und deshalb wird er von Aurelie therapiert – welche wiederum mit Harry verheiratet ist und keine Ahnung vom Doppelleben ihres Gatten hat. Irgendwann trifft David auf Immobilienmaklerin Mona, die verhilft ihm zum „ersten Mal“. Und nebenbei überfordert sie noch den alleinerziehenden Life mit akrobatischem Sex im Auto. Soweit, so kreuz und quer.

MACHART

„Safari – match me if you can“, der krampfige Titel deutet das Unheil schon an: Es sollte wohl leicht und spritzig zugehen, tut es aber nicht. Plumper Fernsehspielhumor, gepaart mit lahmen Dialogen. Dargeboten von unglaubwürdigen Charakteren, die in ihrer Holzschnittartigkeit bestenfalls als Laubsägearbeit durchgehen. Da kann die Musik noch so jazzig locker daherkommen. Nützt nix. Wisch nach links.

FAZIT

Größtenteils unlustige Datingkomödie, in der viel zur Toilette gegangen wird. Somit höchstens Fans von Matthias-Schweighöfer-Komödien zu empfehlen. Einziger Lichtblick: Max Mauff als David.

Deutschland 2018
Regie Rudi Gaul
109 min
Kinostart 24. August 2018