Element of Crime in Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin

ELEMENT OF CRIME IN WENN ES DUNKEL UND KALT WIRD IN BERLIN

Element of Crime in Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin

ELEMENT OF CRIME IN WENN ES DUNKEL UND KALT WIRD IN BERLIN

Schauspieler Charly Hübner ist Fanboy: Mit WENN ES DUNKEL UND KALT WIRD IN BERLIN macht er Element of Crime eine Liebeserklärung.

Ab 01. Oktober 2024 im Kino

Framerate nimmt seinen Bildungsauftrag ernst, deshalb hier ein paar schlaue Fakten: Element of Crime wurde 1985 in West-Berlin gegründet. Der Bandname ist inspiriert vom Debütfilm des dänischen Regisseurs Lars von Trier. Wer hätte es gewusst? Anfangs war die Band deutlich englisch geprägt, sowohl in ihren Texten als auch musikalisch und orientierte sich stark am britischen Gitarrenrock. 1991 wechselte sie mit dem Album Damals hinterm Mond zur deutschen Sprache. Dieser Schritt markierte einen Wendepunkt: Element of Crime fand ihren unverkennbaren Stil, geprägt von lakonischen, teils sarkastischen Texten, melancholischen Melodien und Sven Regeners charakteristischen Trompetenklängen.

Element of Crime in Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin

Element of Crime kann man nicht nebenher hören“, sagt Musikerin Nora Stein. „Man muss den wunderschönen Texten zuhören.“ Sven Regener, Gitarrist Jakob Ilja und Schlagzeuger Richard Pappik haben mit ihren Songs viele junge Musiker beeinflusst. Das ist dann auch die schönste Idee von Regisseur Hübner: Er begleitet die Band nicht nur auf ihrer kleinen Tour durch Berlin, interviewt die Musiker und Weggefährten, streut Archivbilder der geteilten Stadt ein (alles so schön grau hier), sondern bietet auch den Nachfolgern der Elements eine Bühne. Von Wegen Lisbeth, Steiner & Madlaina, Isolation Berlin – die Jungen sind mindestens so aufregend wie ihre Vorbilder.

Element of Crime in Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin

WENN ES DUNKEL UND KALT WIRD IN BERLIN ist vor allem ein Musikfilm: Ein Großteil der 90 Minuten besteht aus Konzertmitschnitten. Das sollte man wissen – Wer mit der Musik von Element of Crime nichts anfangen kann, wird wenig Freude an Hübners Film haben. Fans werden es dagegen lieben. Frontmann Sven Regener, der auch als Autor des Romans Herr Lehmann bekannt wurde, prägt die Band durch seine einzigartige Art, das alltägliche Scheitern und die bittersüßen Momente des Lebens zu besingen. Dabei schwingt stets ein ironisches Augenzwinkern mit – ganz nach dem Motto: Das Leben ist zwar tragisch, aber oft auch sehr komisch.

INFOS ZUM FILM

Deutschland 2024
95 min
Regie Charly Hübner

Element of Crime in Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin

alle Bilder © DCM

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A Star Is Born

★★★★

Der abgehalfterte Rockmusiker Jackson Maine (Bradley Cooper) entdeckt die junge, unbekannte Sängerin Ally (Lady Gaga) in einem Nachtclub. Die hat zwar schon alle Hoffnung auf eine Karriere aufgegeben, aber mit viel Nachdruck verhilft Jackson der hochtalentierten Ally zu einem grandiosen Start ins Musikbusiness. Nebenbei verlieben sich die beiden ineinander und heiraten. Ally macht Weltkarriere, während Jackson sich nicht von seinen inneren Dämonen befreien kann und immer tiefer ins Dunkel wegdriftet.
Neuinterpretation eines bereits dreimal verfilmten Stoffes.

MACHART

Direkt zu Anfang: Alkohol, Pillen und viel „Fuck“-Gefluche: Das hätte auch schiefgehen können und zu einem Fremdschäm-Egotrip des Regisseurs und Hauptdarstellers Bradley Cooper werden können.
Aber „A Star Is Born“ überrascht positiv, wechselt gekonnt zwischen beeindruckend inszenierten Konzertszenen und unerwartet leisen, zärtlichen Momenten. Dass der Film so gut funktioniert, liegt in erster Linie an seinen beiden Hauptdarstellern: Cooper spielt den drogenabhängigen, gebrochenen Star mit viel Schmerz und Tiefgang. Dass Lady Gaga tatsächlich singen kann, weiß man spätestens seit ihrem fulminanten Auftritt bei der Oscarverleihung 2015. Danach gab es zwar schon einen Emmy für ihre Rolle in „AHS: Hotel“ aber nun überrascht sie nochmal mehr mit ihrem differenzierten, weit von ihrem sonstigen Bühnen-Alter Ego entfernten, zurückgenommenen Spiel.

Statt seine Akteure im Studio vor eine greenscreen zu stellen und dann ein CGI-Publikum dahinterzusetzen, hat Regisseur Cooper bei echten Festivals, vor echten Zuschauern gedreht (unter anderem in Glastonbury und Coachella). Das war eine weise Entscheidung, denn selten wirkten Konzertaufnahmen, in denen Schauspieler Sänger mimen, authentischer und mitreißender.

Wie man eine ernsthafte, schüchterne Singer/Songwriterin zu einem JLo-artigen Plastik-Popwesen verbiegt, das ist schon ein sehr interessanter Blick hinter die Kulissen des Musikgeschäfts. Davon hätte es gerne noch mehr geben können. Etwas redundant fühlen sich hingegen die Dramaszenen an. Immer wieder minutenlang close-ups von verheulten Gesichtern. Aber die braucht es wohl, denn „A Star Is Born“ will Oscars! Mindestens zwei hätte er auch verdient: für die beste Hauptdarstellerin und die besten Originalsongs.

FAZIT

Souveränes Regiedebüt von Bradley Cooper. Ein paar Straffungen hätten nicht geschadet, aber insgesamt ein erstaunlich kraftvolles und gelungenes Musikdrama. Selbst für Lady Gaga-Hater empfehlenswert.

USA, 2018
Regie Bradley Cooper
136 min
Kinostart 04. Oktober 2018