King's Land

KING’S LAND

King's Land

KING’S LAND

Die Verfilmung der wahren Geschichte vom mutigen Bauern Ludvig Kahlen ging für Dänemark bei den Oscars ins Rennen.

Ab 6. Juni 2024 im Kino

King's Land

1755: Dänemarks König Frederik V träumt davon, die Heidelandschaften Jütlands urbar zu machen. Auftritt Ludvig Kahlen – der ehemalige Soldat ist ehrgeizig und verspricht, die sandige Ödnis zu bezwingen. Doch der ebenso grausame wie machthungrige Gutsherr Frederik De Schinkel erhebt Besitzansprüche auf das Land und versucht, Kahlen mit allen Mitteln zu beseitigen. Ein blutiger Kampf zwischen den beiden Männern beginnt.

King's Land

BASTARDEN (Originaltitel) ist eine brutale Geschichte über die Dynamik von Macht und Klassenkampf im Dänemark des 18. Jahrhunderts. Mads Mikkelsen liefert eine großartige Leistung als verarmter Ex-Militär, der versucht, in der sozialen Hierarchie aufzusteigen. Neben einem stimmigen Drehbuch mit nuanciert ausgearbeiteten Charakteren beeindruckt der nordische Western durch die Art und Weise, wie er Themen wie Rassismus, den Kampf der Frauen gegen die männliche Vorherrschaft und persönlichen Freiheitsdrang elegant in die Handlung einbaut.

KIng's Land

Intrigen, Folter, Giftmord: Das Epos erinnert an GAME OF THRONES, nur ohne Drachen. Mit KING’S LAND ist Regisseur Nikolaj Arcel ein visuell prächtiges Historiendrama gelungen, mitreißend inszeniert und herausragend besetzt. Mads Mikkelsen wurde für seine Rolle als stoischer Landwirt mit dem Europäischen Filmpreis ausgezeichnet.

INFOS ZUM FILM

Originaltitel „Bastarden“
Dänemark / Deutschland / Schweden 2023
127 min
Regie Nikolaj Arcel

King's Land

alle Bilder © PLAION PICTURES

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Robot Dreams

ROBOT DREAMS

Robot Dreams

ROBOT DREAMS

Träumen Roboter von elektrischen Schafen? ROBOT DREAMS gibt die verblüffende Antwort: Nein, von lebendigen Hunden.

Ab 09. Mai 2024 im Kino

Robot Dreams

Hund lebt in Manhattan und ist einsam. Deshalb bestellt er sich einen Roboter per Telefon, Internet gibt es in den 80er-Jahren noch nicht. Hund und Roboter werden beste Freunde und verbringen glückliche Tage in New York. Bis Hund eines Tages seinen Freund am Strand zurücklassen muss. Werden sich die beiden jemals wiedersehen?

Robot Dreams

ROBOT DREAMS ist in vielerlei Hinsicht wunderschön. Soundtrack, Animationsstil und die besondere Art, eine emphatische Geschichte über eine ungewöhnliche Freundschaft zu erzählen, machen ihn zum Gesamtkunstwerk. Auf der gleichnamigen Graphic Novel von Sara Varon basierend, ist er eines der wenigen, aber bemerkenswerten Beispiele für Animationsfilme aus Europa, genauer gesagt aus Spanien.

Robot Dreams

Ganz ohne Dialoge, dafür mit liebevoll ausgedachten Figuren ist ROBOT DREAMS vielleicht nicht der erwartete große LOBI-AG-Klassiker (dafür ist das Ende zu semi-happy), aber eine Wohltat im Vergleich zu dem glatten, sich nur noch selbst zitierenden Disney-Einheitsbrei. Ein kluger, wundersamer Animationsfilm, der beweist: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Empfehlenswert – auch (oder gerade) für Erwachsene.

INFOS ZUM FILM

Originaltitel „Robot Dreams“
Spanien / Frankreich 2023
103 min
Regie Pablo Berger

Robot DReams

alle Bilder © PLAION PICTURES

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THE FATHER

THE FATHER

Es war als Höhepunkt der Oscarverleihung 2021 geplant: Ganz am Ende der Show sollte Chadwick Boseman den Preis als bester Hauptdarsteller bekommen, posthum natürlich, Boseman war im August 2020 einem Krebsleiden erlegen. Doch es kam anders: Nicht nur ging die von Steven Soderbergh produzierte Show als die stümperhafteste und langweiligste in die Annalen ein, statt Boseman gewann ein alter weißer CIS-Mann den Oscar für die beste männliche Hauptrolle: Sir Anthony Hopkins.

Nun, da es in Deutschland endlich Gelegenheit gibt, Hopkins in seiner prämierten Rolle zu sehen, wird klar: Den Oscar hat er vollkommen zu Recht bekommen. Hopkins spielt den an Demenz erkrankten Anthony, der in einem Labyrinth aus Verwirrungen, Erinnerungslücken und Halluzinationen gefangen ist. Das Besondere: Florian Zeller lässt die Zuschauer in seinem Regiedebüt die Welt mit Anthonys Augen sehen. Im Gegensatz zu Julianne Moore in „Still Alice“ erhält Anthony keine Diagnose und muss lernen, damit umzugehen – Anthony ist schon krank und hat sich größtenteils von der Realität verabschiedet.

Personen wechseln die Erscheinung, die Einrichtung der Wohnung verändert sich, Gespräche beginnen, enden und wiederholen sich. Mithilfe des raffinierten Setdesigns von Ausstatter Peter Francis gelingt Zeller die Innenansicht eines Bewusstseins in Auflösung. Der Bezug zu Orten, Personen und Zeit kommt und geht, zerrinnt.

„The Father“ ist ein clever konstruiertes, ergreifendes Drama. Ernsthaft und gleichzeitig verrückt, fast so, als habe Michael Haneke eine Twilight Zone-Episode inszeniert. Großartig (wieder mal) auch Olivia Colman als todtraurige Tochter, die ihrem Vater hilflos beim langsamen Verschwinden zusehen muss.

FAZIT

Herzzerreißend.

INFOS ZUM FILM

Originaltitel „The Father“
UK 2020
97 min
Regie Florian Zeller
Kinostart 26. August 2021

alle Bilder © TOBIS FILM GMBH

Mary Poppins‘ Rückkehr

London, 30er Jahre: die Wirtschaftskrise drückt aufs Gemüt und auch im Kirschbaumweg Nummer 17 sind die Zeiten alles andere als rosig. Michael Banks ist mittlerweile ein erwachsener Strickjackenträger und muss seine drei Kinder als Witwer alleine großziehen. Nun soll das geliebte Elternhaus gepfändet werden. Um das zu verhindern, müssen er und seine Schwester Jane binnen weniger Tage beweisen, dass sie die rechtmäßigen Besitzer sind. Auftritt: Mary Poppins. Durch die Wolken geschwebt, übernimmt sie kurzerhand noch einmal das Ruder und rettet den Tag.

Mit „Das Dschungelbuch“ kam 2016 eine kongeniale Realverfilmung des Zeichentrickklassikers in die Kinos. Im kommenden Jahr starten Neuauflagen von „Dumbo“, „Aladin“ und „Der König der Löwen“: Disney hat das Recycling entdeckt. Mittlerweile wird das gesamte Portfolio einem Makeover unterzogen, nun also Mary Poppins. Für die Fortsetzung des Chim Chim Cher-ee-Erfolgs von 1964 sind die Erwartungen hoch, das Original hat seinerzeit fünf Oscars gewonnen und machte Julie Andrews zum Weltstar.

Erstmal die gute Nachricht: Der Film sieht toll aus. Die Sets, die Choreografien, die Kostüme – das ist fantasievoll inszeniert und bietet jede Menge perfekt gemachtes Augenfutter. Besonders die quietschbunten Realfilm-Zeichentricksequenzen machen durch ihren retro „handmade“ Look gute Laune. Die Besetzung ist so erlesen wie prominent: Ben Whishaw, Julie Walters, Meryl Streep, Colin Firth. Das Beste an Mary Poppins‘ Rückkehr ist aber ohne Zweifel Emily Blunt. Die überzeugt mit der nötigen Portion Schrägheit und jeder Menge Charme in der Titelrolle des fliegenden Kindermädchens.

Nun die schlechte Nachricht: In Musicals wird gesungen, in diesem besonders viel. Das wäre nicht weiter tragisch, wenn die Songs nicht so banal wären. Lalala, reichlich belanglos plätschert es von einer nichtssagenden Nummer zur nächsten. Da fehlt jegliches Mitsing- oder Ohrwurmpotenzial. Hätten die Macher genauso viel Liebe in die Entwicklung der Songs wie in die visuelle Umsetzung gesteckt, Mary Poppins’ Rückkehr hätte das Zeug zum modernen Klassiker gehabt.

FAZIT

Charmante Fortsetzung, mehr fürs Auge als fürs Ohr.
Die Hälfte der Songs, dafür supercalifragilistig expialigetischer, hätte es auch getan.

USA, 2018 
Regie Rob Marshall 
131 min 
Kinostart 20. Dezember 2018