FREE GUY

FREE GUY

Guy (Ryan Reynolds) ist ein kleiner Angestellter bei der Free City Bank und grinst sich mit optimistischer Heiterkeit durchs Leben. Bis er eines Tages seiner Traumfrau begegnet und dabei entdeckt, dass er nichts weiter als eine Hintergrundfigur in einem Open-World-Videospiel ist. Surprise! Nichts ist real, alles fake. Guy beschließt, der Held seiner eigenen Geschichte zu werden, denn der finstere Entwickler des Spiels (Taika Waititi) plant, die bunte Videowelt offline zu schalten.

Ryan Reynolds – ein Schauspieler, bei dem man sich immer fragt, ob seine Rolle als Deadpool nur ein zufälliger Glücksgriff war, oder ob ihn Knebelverträge daran hindern, in besseren Filmen mitzuspielen. Auf einen guten Film folgen bei ihm zuverlässig drei mäßige. Und auch Taika Waititi liefert mit seinem Auftritt in „Free Guy“ unfreiwillig den Beweis, dass nicht alles, was er anfasst, automatisch zu Gold wird.

„Free Guy“ ist die knallbunte Pixel-Version von „The Truman Show“. Lauter, schneller, glatter, oberflächlicher. Eine Neuinterpretation für die Gamer-Generation sozusagen. Fragt sich nur, ob die angesprochene Zielgruppe die Energie aufbringt, sich von ihrer Konsole zu lösen, um den Weg ins Kino zu finden.

Wieder mal eine Komödie, die im Trailer vielversprechender aussieht, als sie es am Ende ist. Einige nette visuelle Ideen, ein charmanter Hauptdarsteller und ein paar witzige Verweise auf das Marvel Universum reichen nicht, um „Free Guy“ vor seiner Mittelmäßigkeit zu bewahren.

INFOS ZUM FILM

Originaltitel „Free Guy“
USA 2021
115 min
Regie Shawn Levy
Kinostart 12. August 2021

alle Bilder © Walt Disney Studios Motion Pictures Germany

JOJO RABBIT

Irgendwo in einem bayerischen Phantasiedorf, gegen Ende des Zweiten Weltkriegs: Die Welt des 10-jährigen Mini-Nazis Jojo wird auf den Kopf gestellt, als er entdeckt, dass seine Mutter ein jüdisches Mädchen im Haus versteckt hält. Mithilfe seines imaginären Freundes Adolf Hitler muss sich Jojo seinem blinden Nationalismus stellen.

Satire oder Drama? „Jojo Rabbit“ bleibt bis zum Schluss unentschieden. Für beides reicht es nicht so recht, der Film hat weder genug Tiefe, um wirklich zu berühren, noch ist er – bis auf ein paar Szenen – besonders lustig. Schauspielerisch gibt’s nichts auszusetzen: Sam Rockwell, Rebel Wilson und Stephen Merchant glänzen in Nebenrollen, Roman Griffin Davis als Jojo ist eine Entdeckung und Scarlett Johansson war lange nicht so gut wie in diesem Film. Regisseur Waititi in der Rolle des durchgedrehten Führers ist anfangs noch ganz spaßig, doch nach ein paar Auftritten zu viel nervt der clowneske Gröfaz. 

Hätte sich Wes Anderson des Stoffes angenommen, wäre daraus vielleicht ein richtig schräger, besserer Film geworden. So aber bleibt die Geschichte vom fanatischen Jungen, durch dessen Augen der Zuschauer den Zweiten Weltkrieg erlebt, gut gemeint, doch letztendlich enttäuschend.

FAZIT

Nach all dem Hype: ein herzliches „geht so“.

Originaltitel „Jojo Rabbit“
USA 2019
108 min
Regie Taika Waititi
Kinostart 23. Januar 2020