JGA

JGA

Kinostart 24. März 2022

JGA – die drei Buchstaben stehen für „JungGesellenAbschied“, bzw. korrekt gegendert: „JungGesellinnenAbschied“ – gleichzeitig ist es ein Akronym für die Vornamen der drei Hauptfiguren: Jasmin, Gina und Ana. Die wollen mit ihrer besten Freundin vor der Hochzeit noch mal einen drauf machen. Doch schon im ersten Club die große Beichte: Die Braut in spe ist schwanger und will lieber zurück zu ihrem Zukünftigen. Was also tun mit dem angebrochenen Abend und den bereits bezahlten Flugtickets nach Ibiza? Nicht die Laune verderben lassen, einfach trotzdem feiern! Auf der Baleareninsel treffen die Mädels dann Jasmins Ex. Blöd, denn Jasmin ist nach acht Jahren immer noch nicht über die Trennung weggekommen. Es folgt ein chaotisches Wochenende inklusive geklautem Gepäck und beinahe Drogentrip.

Große Verwirrung gab es offensichtlich darüber, was „JGA“ eigentlich sein will. Derber Ulk? Ernsthaftes Beziehungsdrama? Lustige Analyse der Ü-30-Generation? Es ist von allem was ein bisschen. Am besten funktioniert die Dramödie, wenn die Figuren Tiefe zeigen dürfen. Zwischendurch hat der Film gutes Tempo und echten Dialogwitz. Doch immer wieder stören Plattheiten, intelligenter Humor und Flachwitz liegen in „JGA“ sehr dicht beieinander.

Die Schauspieler geben ihr Bestes, allein das unentschiedene Drehbuch steht ihnen im Weg. Gut in Erinnerung bleibt Taneshia Abt, die mit ihrem rotzigen Charme viele Szenen rettet. Und der immer gern gesehenen Luise Heyer wünscht man in Zukunft ein besseres Händchen bei ihrer Rollenwahl. Nach „Generation Beziehungsunfähig“ ist „JGA“ noch eine Klamotte, in der sie ihr Talent verschenkt. Die Männer haben in diesem Film keine Chance, sie bleiben bis zum Ende zweidimensionale Klischees, erinnern an lahme Kopien der Hang Over-Charaktere.

„JGA“ ist entschieden zu lang. Die Handlung wird nach dem Ibiza-Ausflug mit einer unnötigen Hochzeitsgeschichte gestreckt, das fühlt sich noch mal wie ein neuer Film an. Aber was soll’s: Es gibt was zu lachen und ein bisschen „Eis am Stil“-Idiotie ist vielleicht genau das Richtige in diesen finsteren Zeiten.

INFOS ZUM FILM

Deutschland 2022
118 min
Regie Alireza Golafshan

alle Bilder © Leonine